«Shirshasana», auch «Sirsasana» oder «Kopfstand», ist eine Asana aus dem Hatha-Yoga, die zu den 84 Hauptasanas zählt. «Shirshasana» ist die 1. Asana der Grundstellungen der Yoga-Vidya-Reihe. «Shirshasana» ist das Sanskritwort für den «Kopfstand». «Shirshasana» besteht aus zwei Wörtern, nämlich «Shirsha» und «Asana». «Shirsha» heißt Kopf, auch Kopfspitze. «Asana» heißt Stand, Stellung. «Shirshasana» ist also der Kopfstand.
1.1 Körperliche
1.2 Kontraindikationen
1.3 Gestärkte Muskeln in Shirshasana
1.4 Geistig
1.5 Energetisch
1.5.1 Besonders angesprochene Chakras in Shirshasana
2 Swami Sivananda über Shirshasana
3 Nützliche Tipps für Shirshasana
4 Ansagen eines Yogalehrers für Shirshasana
5.1 Das Video zum Vortrag von Sukadev, über Shishasana, den Kopfstand
6 Videos zum Thema Shirshasana
6.1 Kopfstand: Vorübungen und Anleitung
6.1.1 Shirshasana, Kopfstand Vorübungen
6.1.2 In den Kopfstand kommen
6.1.3 Hund, Alternative für den Kopfstand
6.1.4 Krähe und Clown, Alternativen für Shirshasana
6.1.5 Ellenbogenstand, Alternative für Shirshasana
6.1.6 Kopfstandalternative für einen kühlen Kopf
6.1.7 Shirshasana mit Padmakshi
6.2.1 Skorpion und Kopfstand mit Variationen
6.2.2 Kopfstand, Shirshasana Variationen
6.2.3 Kopfstand mit Lotus
6.2.4 Clown, Variationen von Shirshasana
6.2.5 Arm Variationen in Shirshasana, dem Kopfstand
6.3 Kopfstand und Skorpion für Fortgeschrittene
6.4 Hilfe für Yogalehrer
6.4.1 In den Kopfstand helfen
6.4.2 Kopfstand Hilfestellungen
Die Halsschlagader erhält wesentlich mehr Blut. Das Gehirn, die Wirbelsäule und der Sympathikus werden mit Blut versorgt. Krankheiten der Nerven, Augen, Ohren, Nase und Hals verschwinden. Diese Asana ist gut gegen Krampfadern, Nierenkoliken und hartnäckige Verstopfung. Diese Asana ist auch gut gegen Magensenkung und nervöses Asthma. Die Lunge wird gereinigt, da alle schlechte Luft die Lungen verlässt. «Shirshasana» verbessert auch die Durchblutung der Kopfhaut (Verringerung des Haarausfalls und Verlangsamung des Grau-Werdens der Haare bzw. des Haarausfalls) und des Gesichtes (Verringerung der Faltenbildung). Die «Shirshasana» gilt als «Verjünger». Gleichgewichtssinn, muskuläre Koordination, Selbstvertrauen, Konzentration und Mut werden gefördert.
Wer unter starkem Bluthochdruck, Schädigung der Halswirbelsäule oder schweren Augenschädigungen leidet, sollte einen Arzt befragen, bevor er diese Asana ausführt.
Delta-Muskeln (Schultermuskeln).
Viele Gehirnfunktionen, wie Gedächtnis, Konzentrationsvermögen, kreatives Denken, geistige Klarheit werden erhöht. Die «Shirshasana» entwickelt Mut, Konzentration, Willenskraft, Gleichgewicht und Koordination.
Die «Shirshasana» hilft zur Sublimierung von Apana und damit der sexuellen Energie. Sie aktiviert die Sonnen- und Mondenergien im Sonnengeflecht und in der Stirn.
➳Ajna Chakra
➳Sahasrara Chakra
Die «Shirshasana» ist auch unter anderen Namen wie «Kapalyasana» (sanskrit: in Beziehung mit dem Schädel bzw. Cranium stehend) oder «Vrikshasana» (wie ein Baum), Viparitakarani (sanskrit: das umgekehrte Tun) und als Topsy-turvy (auf den Kopf gestellt) bekannt. Diese Asana ist die Königsstellung unter den Asanas.
Breite eine vierfach gefaltete Decke aus. Sitze auf beiden Knien. Mache einen Fingerverschluss, indem du die Finger ineinander verhakst. Setze sie bis zu den Ellenbogen auf dem Boden auf. Jetzt behalte den Scheitel Deines Kopfes auf dem Fingerverschluss bzw. zwischen Deinen Händen. Hebe langsam Deine Beine bis in die Vertikale hoch. Am Anfang verweile so für ca. 20 Sekunden. Nach und nach verlängere die Zeitspanne wöchentlich um 15 Sekunden bis Du 20 Minuten oder eine halbe Stunde in der Asana verweilst. Senke danach die Beine langsam wieder ab. Kräftige Menschen können innerhalb eines Übungszeitraums von 2 oder 3 Monaten in der Asana für eine halbe Stunde verweilen. Lass Dir Zeit. Sei nicht zu sehr bemüht. Sei ruhig. Vor Dir liegt die Ewigkeit. Sei in dieser Angelegenheit nicht nachlässig. Übe diese Asana mit leerem Magen. Wenn Du Zeit hast, übe zweimal täglich, morgens und abends. Komme ganz langsam in diese Asana hinein und vermeide ruckartige Bewegungen. Während Du auf dem Kopf stehst, atme langsam durch die Nase ein und aus und niemals durch den Mund.
Du kannst die Hände auf dem Boden jeweils an die Seite des Kopfes geben. Im Falle, dass Du ein wenig zu Fettleibigkeit neigst, wirst Du dies zum Üben leichter finden. Wenn Du das Ausbalancieren in dieser Asana erlernst, kannst Du in die Praxis mit den verschränkten Fingern übergehen. Für diejenigen, die das Gleichgewicht beim Barrenturnen oder auf dem Boden halten können ist diese Asana kein Kunststück. Frag einen Freund, damit er Dir helfen kann, die Beine, während Du übst, ruhig zu halten oder nutze die Wand als Hilfsmittel, wenn Du anfängst den «Kopfstand» zu lernen.
Zu Anfang mögen einige während des Übens unerwartete Sinnesempfindungen erleben, aber diese werden bald verschwinden. Die Asana bringt Freude und Fröhlichkeit. Nachdem Du aus der Übung gehst, ruhe für 5 Minuten und trinke einen Becher Milch (bzw. Reismilch). Diejenigen, die diese Asana relativ lange halten, in etwa für 20 Minuten oder eine halbe Stunde, sollten, nachdem sie aus der Haltung gekommen sind, eine leichte Erfrischung, Milch oder etwa anderes, zu sich nehmen. Das ist sehr wichtig. Das ist absolute Notwendigkeit. Halte die Asana im Sommer nicht so lange. Im Winter kannst Du so lange, wie Du wünschst, üben. Es gibt Menschen, die bleiben in dieser Asana ohne Pause für zwei oder drei Stunden. In Varanasi gab es einen Yogi, der in dieser Haltung, den Zustand von dem Samadhi verwirklichte. Sri Jaspat Rai, P.V.Acharyaji Maharaj und andere mehr, blieben regelmäßig jeden Tag für eine Stunde ohne Unterbrechung in dieser Asana.
Um Brahmacharya (Reinheit in Gedanke, Wort und Tat bzw. Einhalten des Zölibates, um so Brahman zu erfahren) aufrechtzuerhalten, ist die Asana sehr hilfreich und nützlich. Es macht dich zu einem Urdhvaretas (sanskrit: einer der den Samen innen behält, der nach dem Prinzip der Keuschheit lebt). Die sexuelle Energie wird in die spirituelle Ojas-Shakti (höchste spirituelle Lebenskräfte) umgewandelt. Dies nennt man auch sexuelle Läuterung / sexuelle Vergeistigung. Du wirst keine feuchten Träume, keine Spermatorrhoe (unkontrollierter Ausfluss von Samenflüssigkeit ohne sexuelle Erregung im Vorfeld) haben.
In einem Urdhvareto-Yogi fließt die sexuelle Energie aufwärts ins Gehirn, um dort als spirituelle Kraft aufbewahrt zu werden, die dann für kontemplative Zwecke (Dhyana: Meditation) eingesetzt wird. Wenn Du diese Asana praktizierst, stell Dir vor, dass die sexuelle Energie in Ojas (Lebenskraft) umgewandelt wird und entlang Deiner Wirbelsäule nach oben aufsteigt, um in deinem Gehirn gespeichert zu werden.
«Shirshasana» belebt, energetisiert und regt an.
«Shirshasana» ist wirklich ein Segen und ein Nektar. Mit Wörtern lassen sich der wirkliche Nutzen und die Wirkung von «Shirshasana» nicht ausdrücken. Alleine in dieser Asana kann das Gehirn sehr viel Blut und «Prana» aufladen. Dies wirkt entgegen der Schwerkraft und saugt einen Überschuss von Blut vom Herzen weg. Das Gedächtnis verbessert sich bewundernswert. Anwälte, Okkultisten und Denker werden diese Asana zu schätzen wissen.
Die Asana führt aus sich selbst heraus zu natürlichem «Pranayama» und «Samadhi». Keine andere Anstrengung ist notwendig. Wenn Du Deinen Atem beobachtest, wirst Du bemerken, dass dieser feiner und feiner wird. Am Anfang der Praxis wird es kleine Schwierigkeiten beim Atmen geben. Mit dem Fortschritt in der Praxis wird dies vollständig verschwinden. Du wirst wirklichen Gefallen, freudige Erregung des Geistes in dieser Asana finden.
Großer Nutzen kann weiterhin davon abgeleitet werden, wenn eine Meditation auf die «Shirshasana» folgt. Anahataklänge (Anahata ist das 4. Chakra; sanskrit: unverwundet; der Klang himmlischer Gefilde) wirst du deutlich hören können. Junge widerstandsfähige Personen sollten diese Asana ausführen. Der Vorteil, der aus dieser Asana rührt, ist unkalkulierbar. Diejenigen die «Shirshasana» praktizieren, sollten keinen regelmäßigen Beischlaf mit einem Sexualpartner ausüben. Weiterhin ist die «Shirshasana» ein Allheilmittel, ein Wundermittel, ein überlegenes Spezifikum bei allen Krankheiten.
Die Asana erleuchtet den psychischen Körper und erweckt die «Kundalinikraft», beseitigt alle Arten von Magen-Darmkrankheiten und verstärkt die geistige Kraft. Die «Shirshasana» hat die Wirkung eines kraftvollen Blutreinigers und die eines Nerventonikums. Alle Krankheiten der Augen, der Nase, des Kopfes, der Kehle, des Magens und Bauches, des Urogenitalsystems, der Leber, der Milz, der Lungen, Nierenkoliken, Taubheit, Samenfluss, Diabetes, Hämorrhoiden, asthmatische Erkrankungen, Syphilis usw. können so geheilt werden.
Diese Asana entfacht das Verdauungsfeuer Jatharagni (Sanskrit: Jathara — Magen; Agni — Feuer. Falten und graue Haare werden verschwinden. «Derjenige, der die Asana über drei Stunden hinweg am Tag praktiziert besiegt die Zeit», steht in der Yoga-Tattva-Upanishad geschrieben. Sogar Damen können diese Asana ausführen. Zahlreiche Krankheiten der Gebärmutter und der Ovarien können so geheilt werden. Sterilität verschwindet.
Asanas (Körperhaltungen), «Pranayama» (Atemübungen) und und «Japa» (Mantrarezitation) sollten Hand in Hand gehen. Wiederhole, während Du diese Asana übst das Mantra deines Ishta Devata (sanskrit: der von Dir erwählte höchste persönliche Gott) oder das Mantra, das Du von Deinem Lehrer bekommen hast.
Erinnere dich immer an die wertvollen Worte Lord Krishnas: «Tasmat Yogi Bhava»— «Deshalb werde Du ein Yogi» (Gita, Chapter, VI- 46). Sri Prakash Jung, der Privatsekretär des letzten Maharajas von Tehri (der Bergstaat in Uttarakhand) im Himalaya hatte geschwollene Beine und eine Herzerkrankung. Dem Herzmuskel war die Kontraktion und die Ausdehnung in seiner Pumpfunktion nicht mehr richtig möglich. So wurde es von den Ärzten diagnostiziert. Über einige Tage hinweg übte er regelmäßig «Shirshasana». Die ganze Schwellung verschwand. Die Herzfunktion war wieder hergestellt. Er hatte überhaupt keine Schmerzen mehr. Er praktizierte die Asana täglich eine halbe Stunde lang. Der Pandit (Gelehrte) Surya Narayan, ein Anwalt in Lakhimpure Kheri machte auch diese Asana. Sein Gedächtnis verbesserte sich zusehends. Die chronischen Schmerzen in Rücken und Schultern (chronisches Rheuma) verschwanden komplett.
Falls du große Schwierigkeiten beim Hineinkommen in den «Kopfstand» hast, kann dies mehrere Ursachen haben:
➳Oft fehlt es Beginnern an entsprechender Bauchmuskulatur. Diese benötigst du, um deine Beine kontrolliert vom Boden abheben zu können. Ein Hineinspringen ist weniger zu empfehlen, zum einen könntest du dabei nach hinten plumpsen. Andererseits lernst du durch ein Hineinspringen nicht, kontrolliert die Beine zu heben und trainierst auch nicht deine Bauchmuskulatur. Mache viele Bauchübungen, auch für die seitliche Bauchmuskulatur. Übe lieber regelmäßig als ganz viel und dafür nur zweimal die Woche.
➳Eventuell fehlt es einem Anfänger an Kraft und Flexibilität in den Schultern. Besonders die Schultern leisten die meiste Arbeit im «Kopfstand», welcher besser «Unterarmstand» genannt werden könnte. Übe dafür den «Delphin» und den «Hasen». Beides wird dir unheimlich helfen für den «Kopfstand».
Nicht umsonst gilt der «Kopfstand» als König der Asanas. Die Wirkungen wie von Swami Sivananda weiter oben beschrieben sind fantastisch. Dennoch gebe Acht auf deinen Nacken. Steigere dich allmählich. Könige fallen ganz selten vom Himmel. Eher müssen auch diese seit Kindheit geschult und auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Gehe geschickt dabei vor. Viel Freude und Erfolg.
Ausgangsposition: Du kommst aus der «Stellung des Kindes» und bereitest dich auf die «Shirshasana» vor:
➳Messe den Abstand deiner Ellbogen korrekt ab. Eher näher zusammen als weiter auseinander.
➳Falte deine Hände vorne so zusammen, dass einer der kleinen Finger innen liegt. Platziere die Hände offen auf dem Boden.
➳Die flache Stelle deiner Schädeldecke lege auf den Boden in das Körbchen deiner Hände und umfasse den Hinterkopf mit deinen Händen.
➳Die Beine strecken und mit den Füßen Richtung Ellenbogen wandern.
➳Irgendwann heben die Füße fast von alleine ab.
➳Die Beine anwinkeln und so die Hüfte gerade aufrichten, die Beine nach oben nehmen, dann erst die Beine vollständig ausstrecken.
➳Im «Kopfstand» angekommen, gib acht, das deine Unterarme das Gewicht tragen. Die Schultern bleiben weg von den Ohren. Der Kopf trägt kaum Gewicht.
➳Entspanne alles, was du nicht für diese Asana benötigst. Werde ganz ruhig und lenke deine Konzentration zum «Ajna Chakra» oder «Sahasrara».
➳Halte dich solange, wie es für dich gut möglich ist. Überprüfe stets, dass du dein Gewicht auf den Unterarmen trägst und nicht auf dem Kopf.
Beim Rauskommen aus der Stellung, genauso kontrolliert wie beim Hineinkommen.
➳Wechsle anschließend auf alle Fälle in die «Stellung des Kindes».
I. Vrikshasana
II. Viparitakarani Mudra
III. Kapalyasana: Die «Shirshasana» wie oben beschrieben, wird auch häufig mit diesen 3 Namen bezeichnet.
IV. Ardha Vrikshasana: Wenn du in «Shirshasana» bist, beuge die Beine in den Kniegelenken und lasse sie in Verlängerung der Oberschenkel.
V. Mukta Hasta Vrikshasana: Lasse anstelle des Fingerverschlusses die Hände neben dem Kopf auf dem Boden.
VI. Hasta Vrikshasana: In dieser Asana wirst Du alleine auf Deinen zwei Händen stehen müssen. Schwinge zuerst Deine Beine an die Wand, stehe ausschließlich auf den Händen. Ganz langsam versuche die Beine weg von der Wand zu bewegen. In einigen Tagen wirst Du es lernen, das Gleichgewicht zu halten.
VII. Ekapada Vrikshasana: (sanskrit: ekapada — ein Bein). Wenn du in «Shirshasana» bist, beuge langsam ein Bein am Knie und halte die Ferse über dem anderen Oberschenkel.
Zuerst gibt es hier zwei Videos, die eine relativ einfache Methode zeigen, um in den «Kopfstand» zu kommen. Dieser «Kopfstand» ist eher als «Handstand» bekannt und zwar als der «Dreifuß Handstand».