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Im vorhergehenden Teil haben wir eine direkte Einführung zur Verfügung gestellt und versucht, einige falsche Ansichten zu korrigieren. Nun, wo wir die wahre Natur des Dzogchen, was der Natürliche Zustand ist, entdeckt und erkannt haben, wie sollen wir ihn üben? Wenn wir Anfänger sind, werden wir, wenn wir versuchen, am Anfang lange Sitzungen der Praxis zu machen, zuerst unruhig und entwickeln andere Probleme, wie Kopfschmerzen, Schmerzen in den Augen, und so weiter. Wir werden müde und vermurksen die Meditation.
Deshalb sollten wir in vielen kurzen Sitzungen, mit Pausen dazwischen, üben, anstatt zu versuchen, lange Sitzungen beginnen. Dies wird uns in einem guten Zustand halten und so werden wir mit der Praxis vertraut werden. Später, wenn wir mehr mit ihr vertraut sind, können wir die Sitzungen nach und nach erweitern. Auf diese Weise wird die Meditation mehr eine Gewohnheit. Aber wir müssen das für uns nach unseren Gefühlen beurteilen, denn jeder Praktizierende ist anders.
Was ist die Zeit zum Üben? Es ist am besten, am Morgen zu beginnen. Es ist auch am besten, um die Mittagszeit zu stoppen, sonst werden wir müde werden. Dann wird es sehr schwierig sein, Fortschritte in der Meditation zu machen. Mittag und Mitternacht sind nicht gut zum üben. Wenn wir zu diesen Zeiten in der Meditation bleiben wird die Schläfrigkeit dazu neigen, uns zu überwinden. Auch nach dem Trinken von Wein oder nach harter körperlicher Arbeit ist, aus dem gleichen Grund, kein guter Zeitpunkt. Wenn wir zu jenen Zeiten versuchen zu meditieren, werden unsere Gefühle wie ein Fieber sein.
Vor dem Meditieren sollten wir nicht zu viel, zu reichhaltig oder zu schwere Nahrungsmittel, vor allem keine Zwiebeln und Knoblauch, essen, die machen uns zu warm und wir fühlen uns schwer. Am frühen Morgen, am Nachmittag und am Abend, das sind die besten Zeiten, um zu üben, weil unsere Klarheit zu diesen Zeiten maximal ist.
Also, in diesen Zeiten, halten wir uns dazu an, die Betrachtung zu praktizieren. Wir sollten einen genauen Zeitplan machen und einhalten, um es uns zur Gewohnheit zu machen. Aber manchmal können wir die Zeit ändern, denn wenn wir zu starr bleiben, wird dies Probleme schaffen, und wir werden nicht meditieren wollen.
Was machen wir während den Sitzungen? Unser normale Position ist, mit gekreuzten Beinen, mit unseren beiden Hände in der Geste des Gleichgewichts, unseren Hals gebogen und den Blick, nicht zu offen und nicht zu geschlossen, nach unten, auf die Nasen-Ebene gerichtet, zu sitzen. Manchmal sollten wir unseren Körper bewegen oder schütteln.
Wenn wir zu lange sitzen, ohne uns zu bewegen, werden wir uns sehr unbequem fühlen. Unsere Augen blicken ins Leere. Aber beim Üben der Betrachtung im Natürlichen Zustand ist es für uns auch möglich, in anderen Positionen zu üben, zum Beispiel im Liegen oder manchmal auch im Stehen und beim langsamen Bewegen oder sogar beim Spazierengehen. Jemand, der in der Betrachtung wirklich kompetent ist, kann auch beim Essen oder beim Sprechen mit anderen in dem Natürlichen Zustand sein.
Aber der Punkt ist immer, dass man nicht abgelenkt wird. Jemand, der kompetent ist, kann sogar in eine Menschenmenge gehen und immer noch praktizieren. Solch eine Person kann üben, während sie sich in den vier Aktivitäten des Sitzens, Stehen, Liegen und Essens befindet, und das wird den Natürlichen Zustand nicht stören. Dies ist ein Zeichen, dass unsere Meditation stabil geworden ist.
Was ist ein geeigneter Ort für die Praxis? Das Beste ist ein einsamer Ort, der angenehm und sehr ruhig ist. Ein Berg sollte nicht zu hoch und ein Tal nicht zu eng sein. Das Wasser sollte sauber sein und es wird gut sein, wenn in der Nähe viele Blumen blühen und viele Kräuter wachsen. Es ist ein Ort mit wenig Ablenkung; keine Menschen, keine Touristen, keine Räuber, kein Fernsehen, keine Autos und keine Flugzeuge.
Hier setzen wir uns auf einen bequemen Sitz im Schatten und mit jedem notwendigen Schutz. Die Nahrung, die wir essen, ist nahrhaft und leicht, nicht zu schwer. In unserer Klause, unserem Zelt oder unserer Höhle können wir jederzeit üben. Sobald wir mit der Meditation vertraut sind, können wir die Gegend ändern; wir können höher in die Berge gehen oder in die Felsen, an den See oder an den Ort, wo Wasser fließt.
Grundsätzlich wählen wir angenehme Orte, die uns nicht stören. Aber manchmal können wir einen schwierige und unangenehmen Ort nutzen. Wo immer wir meditieren, sollten wir auf die Zeichen schauen, die zeigen, dass wir mit der Praxis vertraut sind.