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Halasana

«Halasana», die Pflug-Stellung, auch einfach «Pflug» genannt, ist eine Asana (Körperhaltung), aus dem Hatha-Yoga, die zu den 84 Hauptasanas gehört und die 3. Asana der 12 Grundstellungen der Yoga-Vidya-Reihe ist. «Halasana» ist eine wunderbare Asana, um den Rücken und die Halswirbelsäule zu dehnen und somit mehr Flexibilität gewährleistet. Der «Pflug», «Halasana», verhilft zu mehr Ruhe und steht dafür, Veränderungen einzuleiten und geduldig die Wirkungen abzuwarten. Die «Halasana» folgt nach der «Sarvangasana», dem «Schulterstand», und die Gegenstellung zu «Halasana», dem «Pflug», ist «Matsyasana», der «Fisch». Erfahre hier einiges über die Yoga-Asana «Pflug» und welche symbolische Bedeutung das Wort «Halasana» haben kann.

 

Halasana«Halasana»

 

 

Inhaltsverzeichnis

1 Anleitung für Halasana

1.1 Schritt für Schritt Anleitung für Halasana aus dem Schulterstand

2 Fortgeschrittene Variation — der Lotospflug
3 Wirkungen von Halasana

3.1 Körperliche Wirkung von Halasana

3.1.1 Gedehnte Muskeln

3.2 Geistige Wirkung von Halasana
3.3 Energetische Wirkung von Halasana

3.3.1 Besonders angesprochene Chakras

4 Sukadev über Halasana
5 Swami Sivananda über Halasana

5.1 Methode
5.2 Nutzen
5.3 Utthana Padasana

6 Weitere sanfte Variationen von Halasana

6.1 Bei Rückenproblemen
6.2 Karna Pidasan — Ohr-Knie-Stellung
6.3 Der unterstützte Schulterstand
6.4 Halasana mit Decke als Hilfsmittel

7 Kontraindikationen für Halasana

 

 

Anleitung für Halasana

«Halasana» (der «Pflug») ist eine ausgezeichnete Dehnübung für die gesamte Wirbelsäule. Sie legt besonderen Fokus auf den Nacken- und Schulterbereich. Aus dem «Schulterstand» bzw. der «Sarvangasana» bringst du mit dem Ausatmen beide Füße hinter dir auf den Boden. Wenn deine Füße den Boden berühren, legst du deine Hände hinter deinem Rücken auf den Boden ab. Wenn deine Füße den Boden nicht berühren, hältst du unterstützend deine Hände an deinen Rücken. Atme weiter, während du in «Halasana» bist. Wenn du aus der Position herauskommen möchtest, rolle dich langsam heraus, lege jeden Wirbel einzeln ab und halte deine Hände dabei auf dem Boden. Versuche immer langsam und mit ganzer Körperkontrolle aus der Position von der «Halasana» zu kommen.

Wenn du unter einer Kyphose der Wirbelsäule leidest, zwinge dich nicht in die Position; gehe immer so weit, wie es für dich angenehm ist.

 

 

Schritt für Schritt Anleitung für Halasana aus dem Schulterstand

(1) Du bist in «Sarvangasana», dem «Schulterstand».
(2) Bringe mit der nächsten Ausatmung einen Fuß hinter deinem Kopf zum Boden und der nächsten Einatmung wieder gestreckt nach oben.
(3) Wiederhole dies mit dem anderen Fuß.
(4) Nun bringe mit der nächsten Ausatmung beide Füße zum Boden oder ein Bein nach dem anderen, was sanfter für den Rücken ist.
(5) Klassisch sind nun beide Beine gestreckt.
(6) Wenn deine Füße den Boden berühren, löse deine Hände vom Rücken und bringe sie ineinander verschränkt auf den Boden.
(7) Wenn deine Füße den Boden nicht berühren, kannst du vorher ein Kissen platzieren, um deine Füße zu stützen.
(8) Schiebe das Gesäß aktiv nach oben, damit der Rücken aufgerichtet wird.
(9) Um dies zu verstärken, kannst du deine Schultern und Zehen in den Boden drücken.
(10) Wandere mit deinen Zehen zu dir, um so die Dehnung auf der Beinrückseite zu intensivieren.

 

Halasana verlassen: Um «Halasana», den «Pflug», zu verlassen, hebe deine Beine etwas an, nutze deine Hände und Arme als Bremse auf dem Boden, unterstütze dich mit deinen Bauchmuskeln und rolle dich Wirbel für Wirbel aus der Stellung. Nun spüre in der «Shavasana» nach.

 

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Fortgeschrittene Variation, der Lotospflug

(1) Du bist in «Sarvangasana», dem «Schulterstand».
(2) Löse ein Arm von deinem Rücken und bringe ein Bein in den halben Lotus.
(3) Löse nun deinen anderen Arm vom Rücken und helfe dir in den vollen Lotus.
(4) Beuge deine Beine Richtung Kopf, um dein Gewicht so zu verlagern, dass du beide Arme vom Rücken lösen kannst.
(5) Bringe nun deine Arme über deinem Kopf ausgestreckt auf den Boden, um dich zu bremsen.
(6) Bringe mit der nächsten Ausatmung deine Knie neben deine Schultern.
(7) Wenn deine Knie den Boden berühren, umfasse deinen Körper mit den Händen, um ein Päckchen zu bilden.
(8) Wenn deine Knie den Boden nicht berühren, kannst du sie auf deiner Stirn oder auf einem Kissen platzieren.
(9) Schiebe das Gesäß aktiv nach oben, damit der Rücken aufgerichtet wird.
(10) Um dies zu verstärken, kannst du deine Schultern und Zehen in den Boden drücken.

 

Den Lotospflug verlassen: Um den «Lotospflug» zu verlassen, komme nochmal in den «Schulterstand», löse dort den Lotus auf und komme wie gewohnt aus dem «Schulterstand» bzw. wie unter «Halasana verlassen» beschrieben aus «Halasana», dem klassischen «Pflug», in «Shavasana». Nun spüre dem «Lotospflug» nach.

 

 

Wirkungen von Halasana

Die körperliche Wirkung von Halasana

«Halasana» verbessert sehr die Flexibilität in deinem Halswirbelbereich, insbesondere dein Nacken, der obere Rücken und deine Schultern werden flexibler. Der «Pflug», «Halasana», hilft somit, die Verspannungen im Nacken und Schulterbereich zu lösen. «Halasana» gibt ein sanftes Dehnen für deine gesamte Wirbelsäule. Außerdem dehnt «Halasana» die Beinmuskeln. Die Schilddrüsenfunktion wird normalisiert, die Bauchorgane erhalten eine sanfte Massage. Die Yogis sagen, man sei so alt wie seine Wirbelsäule. Die regelmäßige Praxis von der «Halasana» verlangsamt somit den Alterungsprozess sehr.

 

 

Gedehnte Muskeln

➳Longissimus (Rückenstrecker)
➳Trapezius (Kaputzenmuskel)
➳Nackenmuskeln
➳Gluteus (Gesäßmuskeln)
➳Bizeps (Oberschenkelbeuger)
➳Gastrocnemius (Wadenmuskeln)

 

 

Die geistige Wirkung von Halasana

«Halasana» hilft, um zur inneren Mitte zu kommen. «Halasana» gibt die Kraft, langfristige Veränderungen einzuleiten («sein Feld zu bestellen») und geduldig die Wirkungen abzuwarten. Wenn du unter Schlaflosigkeit leidest, wird die regelmäßige Praxis von «Halasana» dir helfen, deine schlaflosen Phasen zu vermindern. Wahrscheinlich wirst du bemerken, dass dein Geist ruhiger und sehr viel klarer werden wird.

 

 

Die energetische Wirkung von Halasana

«Halasana» wirkt harmonisierend und ausgleichend.

 

 

Besonders angesprochene Chakras

➳Vishuddha
➳Anahata

 

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Sukadev über Halasana

 

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Swami Sivananda über Halasana

Methode

Wenn diese Asana geübt wird, erscheint sie als unmittelbares Abbild eines Pflugs. Hala bedeutet in Sanskrit Pflug. Breite ein Tuch auf dem Boden aus. Liege flach auf Deinem Rücken. Halte beide Hände an den Seiten auf dem Boden, die Handflächen zeigen auf den Boden. Strecke beide Beine aus. Hebe sie ganz langsam an. Winkle sie nicht an. Hebe die Hände nicht hoch. Beuge Deinen Rumpf nicht. Bilde einen stumpfen Winkel. Dann senke ganz langsam die Beine ab. Lege sie hinter den Kopf bis die Zehen den Boden berühren. Halte die Knie so gestreckt als möglich und sehr eng beieinander. Beine und Oberschenkel müssen in einer geraden Linie sein. Drücke das Kinn gegen die Brust. Atme langsam durch die Nase ein und aus. Nicht durch den Mund.

Es gibt noch eine andere Variation, um diese Asana auszuführen. Nachdem die oben beschriebene Haltung beendet ist, bringe Deine Hände langsam in die Position, dass Du Deine Zehen greifen kannst. Das ist zudem die bessere Methode. Wenn Du aus der Asana gekommen bist, hebe ganz langsam Deine Beine an und bringe sie in die Ausgangsstellung, in der Du flach auf dem Boden liegst.

 

 

Nutzen

Diese Asana regt die Nerven in der Wirbelsäule an, die Rückenmuskeln, die Knochen der Wirbelsäule, sowie das sympathische Nervensystem, das entlang der Wirbelsäule verläuft. Diese Asana ergänzt und verstärkt die «Sarvangasana». Eine große Menge Blut fließt in die Nerven der Wirbelsäule, in die sympathischen Ganglien, die Nerven, die im sympathischen Nervensystem verortet sind, und in die Rückenmuskeln. Auf diese Weise wird so alles bestens versorgt.

Die Wirbelsäule ist sehr empfindsam und nachgiebig. Diese Asana schützt vor frühzeitiger Verhärtung der Wirbelsäulenknochen. Die Verknöcherung ist ein schnell verlaufender degenerativer Prozess der Knochen. Der Alterungsprozess speist sich häufig aus dieser frühen Verhärtung der Knochen (Osteoporose). In diesem degenerativen Prozess werden die Knochen hart und spröde. Diejenigen, welche die «Halasana» üben, sind sehr beweglich, agil und energiegeladen. Die Rückenmuskeln werden abwechselnd kontrahiert, entspannt, gezogen und gedehnt. Auf diese Weise wird durch die vielseitigen Bewegungen ein guter Blutfluss gewährleistet und alles wird gut versorgt. Verschiedene Arten von Muskelschmerz (muskulär bedingtem Rheuma), Hexenschuss, Verstauchungen und Neuralgien (Nervenschmerzen) werden durch diese Asana geheilt.

Die Wirbelsäule wird weich und elastisch. Sie wird verdreht und zusammengerollt, als wäre sie ein Stück Leinenstoff. Jemand, der die «Halasana» übt, wird niemals faul werden. Die Wirbelsäule ist eine sehr wichtige Struktur. Sie unterstützt und hält den ganzen Körper. Sie besteht aus dem Rückenmark, den Spinalnerven und dem sympathischen Nervensystem. Im Hatha-Yoga wird die Wirbelsäule Meru Danda genannt (im Sanskrit ist Meru der Berg des Universums, das Zentrum; Danda (m.) bedeutet Stock).

Aus diesem Grund ist es Deine Aufgabe die Wirbelsäule durch das Üben von «Halasana» gesund, kräftig und geschmeidig zu erhalten. Die Muskeln des Unterleibs, die rektalen Muskeln und die Muskeln der Oberschenkel werden so gestrafft und versorgt. Der Hang zur Fettleibigkeit oder Leibesfülle oder chronische Verstopfung, Tumorbildung, Blutwallungen und Vergrößerung von Leber und Milz, kann durch diese Asana geheilt werden.

 

 

Utthana Padasana

Lege dich hin. Die Beine sind gestreckt, die Hände liegen zu den Seiten, die Handflächen zeigen zum Boden. Hebe beide Beine zusammen vom Boden für ca. 60 cm an ohne Beine und Knie zu beugen. Senke sie langsam wieder ab. Wiederhole dies sechsmal. Darmträgheit, Schmerzen in den Hüften und Oberschenkeln werden sich auflösen. Das ist eine Vorübung zu der «Sarvangasana».

 

 

Weitere sanfte Variationen von Halasana

Bei Rückenproblemen

Zuerst einmal positionierst du einen Stuhl hinter deinem Kopf. Du legst dich auf den Rücken und kommst in den «Schulterstand». Anstatt nun die Beine aus «Sarvangasana» heraus ganz auf den Boden zu bringen, lege die geschlossenen und gestreckten Beine hinter deinem Kopf auf den Stuhl ab. So nimmst du unnötigen Zug aus dem unteren Rücken. Gerade bei Rückenproblemen kannst du nun besser in die Stellung hinein entspannen und alle Wirkungen dieser wunderbaren Asana erfahren. Es ist nicht entscheidend, wie weit du in die Asana kommst. Viel wichtiger ist, dass du eine Stellung entspannt einnehmen kannst, besonders dann, wenn sie eher einen passiven bzw. «Yin»-Charakter haben. Yoga soll Freude bringen und kein neues Leid.

 

 

Karna Pidasan — Ohr-Knie-Stellung

«Karna Pidasan» wird als «Ohr-Knie Stellung» am besten übersetzt. Du bist im «Schulterstand». Von hier aus bringst du nun die Kniee, wenn möglich auf deine Stirn, die Beine bleiben dabei geschlossen, die Kniee sind angewinkelt.

 

 

Der unterstützte Schulterstand

Du liegst entspannt auf deinem Rücken. Hebe einatmend deine Hüften und lege ein Kissen unter das Kreuzbein, falls angenehm, auch unter die Lenden- oder Brustwirbelsäule. Alleine durch diese Positionierungsmöglichkeiten, erkenne, wie wichtig das Spüren und Kennen des eigenen Körpers ist. Gehe spielerisch und nicht verbissen an die Sache. Entspanne deine Kiefergelenke. Hebe nun mit angewinkelten Knien beide Beine, strecke die Beine nach oben. Atme tief, am besten in der Uddjai-Atmung weiter.

 

 

Halasana mit Decke als Hilfsmittel

Lege eine Decke unter die Schultern und die Ellbogen, so dass der Kopf und der Nacken tiefer liegen. Im «Pflug» kannst du an ein Projekt denken, das du bald angehen möchtest. Der «Pflug» bereitet in Dir den Boden für neue Projekte, damit diese gut gedeihen können.

 

 

Kontraindikationen für Halasana

Bei Nackenproblemen und schweren Schilddrüsenproblemen sollte der «Pflug» nur nach Absprache mit Yogalehrer, Arzt oder Heilpraktiker gemacht werden. Im Zweifelsfall besser erst mal weglassen und durch andere Asanas ersetzen. Der «Pflug» ist zwar hilfreich bei vielen Arten von Nacken- und Schilddrüsenproblemen. Es muss aber der Einzelfall angeschaut werden. Manche Menschen mit Netzhautablösungen, Augenkrankheiten, gravierenden Herzbeschwerden und starkem Bluthochdruck dürfen eventuell keine «Umkehrstellungen» machen. Menschen mit Problemen im unteren Rücken sollten eine der sanften Variationen machen.