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Anweisungen zu den Tsa Lung Übungen - Teil 4

Innere Zuflucht

Tsa (Kanal)
RANG LÜ GYAL WE KYIL KHOR Ü
YÖN TEN MA LÜ JUNG WE NE
TSA SUM KHOR LO NGA YI LONG
TONG PE KU LA KYAP SU CHI

 

Körper
Das Zentrum von dem glorreichen Mandala, unser eigener Körper,
Ist die Quelle von allen positiven Qualitäten, ohne Ausnahme,
In der Weite von den drei Kanälen und den fünf Chakras.
Ich nehme Zuflucht in diesen Körper der Leerheit. (30 Sek)

 

 

Lung (Wind)
DUK NGEL PUNG PÖ TREN TSOK KÜN
YE SHE LUNG GI RAP SEL TE
MA CHÖ KA DAK NAM KHE LONG
Ö KYI KU LA KYAP SU CHI

 

Rede
Alle die versammelten Wolken von Leiden und Elend
Werden von dem Weisheits-Wind komplett geklärt,
Die unveränderte, ursprüngliche reine Weite des Himmels enthüllend.
Ich nehme Zuflucht in diesen Körper von Licht. (30 Sek)

 

 

Tigle (Sphäre aus Licht)
YE SHE Ö NGE GUR KHANG NE
NYI ME TIG LE Ö ZER TRÖ
MA RIK MÜN PE DRA WA SANG
DE CHEN KU LA KYAP SU CHI

 

Geist
Von dem Pavillon der fünf Weisheits-Lichter,
Erscheinen Strahlen von den Nicht-Dualen Sphären des Lichts,
Die Netze von der Dunkelheit und der Unwissenheit klärend.
Ich nehme Zuflucht in diesen Körper des großen Glücks. (30 Sek)

 

 

Lassen Sie uns mit den gleichen Prinzipien zur zweiten Tsa Lung Übung weitergehen: Körper, Emotion, Karma, Gedanken. Körperlich könnte es aktueller Schmerz oder Krankheit in der Brust sein, Unwohlsein, Spannung - verschiedene Ebenen. Spüren Sie, wenn Sie die Tsa Lung ausführen ganz fest, was immer Sie im Körper empfinden. Verbinden Sie sich in der gleichen Weise mit Emotion und Karma. Wenn Sie in dieser Übung ausatmen und eine Minute darin ruhen, spüren Sie, dass es sich auf Körper, Emotion, Karma und Gedanken auswirkt. Am Ende finden Sie tiefe Ruhe. Ist es in Ordnung, aufzuhören, wenn Sie tiefe Ruhe spüren? Nein. Dann beginnt die wirkliche Reise. Wir müssen die Vorstellung, dass irgendetwas aufhört, aufgeben. Darin besteht die ganze Idee, tiefer zu gehen oder tiefgründiger zu werden. Wenn Sie reinigen, reinigen, reinigen und gereinigt haben, ist es dann zu Ende? Nein. Jetzt beginnt die Idee von Vollendung. Der Teil der Vervollkommnung beginnt, der Teil der Reinigung hört hier auf. Wenn man nicht vervollkommnet und nur reinigt, ist das die Ursache dafür, dass manche Leute so «spacig» herumlaufen. Da gibt es keine Verbindung zu den Qualitäten. Wie macht man das? Es geht über die Unterscheidung von Öffnen und Offenheit.

 

Wenn Sie Offenheit spüren, ruhen Sie ohne etwas zu verändern. So wird es gemacht. Das Bild ist wie der klare Himmel und nicht nur das, sondern wie der klare Himmel in dem auch die Sonne scheint. Der Raum ist voller Licht. Die Helligkeit ist ein sehr wichtiger Teil. Wenn Sie sich den Wüstenhimmel vorstellen, richten Sie die Aufmerksamkeit auf das Licht, nicht nur auf den Raum, denn wir haben den Raum erreicht, aber noch nicht das Licht. Das Licht ist beim Kultivieren der Qualitäten sehr wichtig. Warum erreichen Leute im Dzogchen den Regenbogenkörper? Weil diese Leute sehr stark mit dem Gewahrsein praktizieren. Vielleicht gibt es wegen des Mangels an Gewahrsein in der Sutra-Tradition keinen Regenbogenkörper. Im Sutra gibt es einen zu starken Fokus auf Leerheit. Es gibt nicht die Betonung des Gewahrseins oder den Schwerpunkt auf die Praxis von Vision und Licht. Wie kommt es, dass wir manchmal viele Punkte reinigen können, aber die Qualitäten immer noch nicht spüren? Weil wir nicht wissen, wie man sie kultiviert. Wir sagen, es gibt kein Problem: «Liebst du mich?» Wir haben kein Problem in unserer Beziehung. «Liebst du mich?» Liebe ist eine Sache; kein Problem zu haben eine andere. Können Sie das sehen? Wenn Sie sagen, es gibt kein Problem, was heißt das, es gibt kein Problem? Bedeutet das, «Ich schrei nicht mit dir herum» oder, «Ich beklage mich nicht über dich» oder «Wir haben uns nicht viel zu sagen, deshalb haben wir kein Problem?» Das wäre keine gute Beziehung. Man muss sich etwas zu sagen haben. Sie können humorvoll, spielerisch, freudvoll sein, Sie können sich gegenseitig necken, kreativ sein, mitteilsam sein - es gibt eine Menge lebendiger Qualitäten; dieser Teil fehlt und Sie haben immer noch das Gefühl, es gibt kein Problem.

 

Wenn Sie auf diesen vier Ebenen gereinigt haben, haben Sie die Basis für eine Entwicklung erreicht. Von hier aus beginnen Sie mit dem zweiten Level. Wie beginnen Sie dies? Vertraut werden ist das Erste. Es gibt nichts, was man tun kann. Es geht mehr darum, dass Sie nichts tun.

 

Letzte Woche haben wir darüber gesprochen, wie Sie in dem wunderschönen Raum Unordnung schaffen. Das liegt daran, dass Sie etwas tun. Nichts sollte in diesem Raum gemacht werden. Wir sagen, «Lassen Sie es, wie es ist». Wenn Sie denken, «Jetzt fängt meine Arbeit an; es gibt für mich etwas zu tun», bedeutet es das Ende. So können Sie den Raum durcheinander bringen. Lassen Sie es also, wie es ist. Keine Änderung bedeutet hier, bleiben Sie länger dabei. Halten Sie dies aufrecht. Wenn Sie es weiter aufrechterhalten, werden Sie spüren, dass in dem Raum etwas reift. Es ist kein toter Raum. Das Reifen hat mit Ihrem Gewahrsein zu tun. Wir haben darüber gesprochen, dies klar zu sehen. Als ich die Praxis angeleitet habe, habe ich die Worte «klar, scharf, vital, lebendig» benutzt. Das ist wichtig; wenn dieser Raum klar ist, ist er voller Leben. Diese Lebendigkeit ist ausgedrückt in dem Bild von dem Sonnenlicht in der Wüste. Wenn diese Lebendigkeit vorhanden ist, kultiviert sie allmählich eine Qualität, wie zum Beispiel die Friedfertigkeit, worüber wir gesprochen haben. Sie spüren sich sehr friedvoll; das ist eine sehr lebendige Erfahrung.

 

Hier im Herzen haben wir über Offenheit und die vier unermesslichen Qualitäten von Liebe, Mitgefühl, Freude und Gleichmut gesprochen. Vielleicht ist es nicht so gut, so viele Dinge vor sich zu haben, lassen Sie uns deshalb auf eine Sache konzentrieren; lassen Sie uns alle auf Freude fokussieren. Wenn Sie schließlich den Raum spüren, sind Sie gewahr ohne etwas zu verändern, und Sie lassen die Erfahrung der Freude zu. Lassen Sie diese zu. Stellen Sie das Ergebnis nicht her. Sie werden sehen, dass es da ist. Wenn der Raum aufrechterhalten wird, werden Sie erkennen, dass die Freude da ist. Wenn die Freude nicht da ist, bedeutet dies, dass Sie den Raum nicht aufrechterhalten haben. Wenn Sie sagen, «Ich weiß nicht, welchen Raum ich aufrechterhalten soll», bedeutet dies, dass Sie nicht genug gereinigt haben. Das ist ein Zeichen dafür, ob eine Sache abgeschlossen ist oder nicht erfolgreich war. Behalten Sie das im Gedächtnis und lassen Sie uns dies wiederholen.

 

Seien Sie zuerst bewusst über Körper, Emotionen, Karma, Gedanken, über die bedingten Aspekte im Herzen, die Herzangelegenheiten, Schmerzen in der Brust, die Empfindung von Blockaden im Herzen; machen Sie sich die Unfähigkeit, offen zu lieben, bewusst oder auch die Empfindung von Willensschwäche. Seien Sie bewusst über deine Entscheidungsschwäche und über all das Karma, das damit in Beziehung steht. Und tief in Ihnen drin sind Sie sich der Gedankenmuster oder dem Bild bewusst, das Sie von sich selbst haben. Denken sie für einen Moment darüber nach, was Sie in den Bereichen von Körper, Emotion, Karma und Gedanken in sich selbst, in deinem Herzen, reinigen wollen.

 

Lassen Sie uns die Übung machen.

 

 

Tsa-Lung Übung der Lebenskraft

Versuchen Sie bewusst und empfindsam für das körperliche, emotionale, karmische und konzeptuelle Loslassen zu sein, in dieser Reihenfolge. Spüren Sie einfach die Möglichkeiten, die es für diese vier in dieser Reihenfolge gibt. Ergreifen Sie die Möglichkeit, darüber zu reflektieren. Wir machen zuerst den Reinigungsteil. Konzentrieren Sie sich nur auf diesen Bereich und wiederholen Sie dies. (3 Min)

 

Spüren Sie weiterhin das Öffnen der körperlichen, emotionalen, karmischen und gedanklichen Bereiche und spüren Sie allmählich nicht nur das Öffnen, sondern auch die Offenheit, wie wenn Sie einen Raum in Ihrem Herz-Chakra öffnen, so wie Sie nach dem Öffnen der Wolken einen wolkenlosen Wüstenhimmel sehen. Spüren Sie allmählich eine tiefe Empfindung von Offenheit wie ein wolkenloser Wüstenhimmel auf jeder Ebene. Ruhen Sie einen Moment ohne etwas zu verändern oder zu konstruieren; ruhen Sie ohne irgendeine Anstrengung. (1 Min)

 

Spüren Sie allmählich die Gegenwart der Sonne in diesem Himmel. Auf gleiche Art spüren Sie das Gewahrsein - klar, scharf, lebendig. Spüren Sie diese Energie. Erkennen Sie, dass das Prana in diesem Raum Freude schenkt. Richten Sie Gewahrsein und Ihre Aufmerksamkeit auf die Freude. Werden Sie sich bewusst, dass in diesem anstrengungslosen, lichtvollen Raum die Freude gegenwärtig ist. (2 Min)

 

Erkennen Sie, dass Liebe da ist. Spüren Sie diese Freude; spüren Sie diese Liebe. Erkennen Sie, dass die Erfahrung von Freude und Liebe der Schmuck dieses leuchtenden Raumes ist, so, wie das leuchtende, nackte Wesen Tapihritsa von Regenbogenlicht umgeben ist. Spüren Sie, dass diese Liebe und Freude wie ein Regenbogen sind. (3 Min)

 

Diese Praxis sollte beibehalten werden. Wann immer es Dumpfheit oder Aufgeregtheit gibt, verbinden Sie sich, um diese zu überwinden, weiterhin mit dieser Freude und erfahren den weiten, unbegrenzten Raum. Dies ist wie den unbegrenzten Raum mit dem Auge der Freude zu erfahren. Freude wird das Tor zur Erfahrung dieses unbegrenzten Raums. Der unbegrenzte Raum ist die Verkörperung der Weisheit, eines der Tigles auf die wir uns bezogen haben. Das Erkennen dieses unbegrenzten Körpers ist das Weisheits-Auge. Das Auge der Freude ist ein anderes Tigle, das sich auf Glückseligkeit bezieht. Diese Glückseligkeit hat mit dem Loslassen von Spannungen im physischen Körper oder des Energiefelds oder von Bedingungen des Geistes zu tun. Durch das Loslassen dieser Spannungen und der Anstrengung der Gedanken, finden wir diese Freude. Wir lassen los durch die groben, körperlichen Bewegungen, durch das Halten des Pranas auf der mittleren Ebene und der subtilen Aufmerksamkeit des Geistes am richtigen Ort. «Richtig» bedeutet Gewahrsein. In dieser Übung arbeitet man gleichzeitig mit Tsa, mit den Chakras, mit dem Lung und der Erfahrung aller Tigles. (2 Min)

 

[Glocke]

 

 

Widmung

(ngo mön)
GO SUM DAK PE GE WA GANG GYI PA
KHAM SUM SEM CHEN NAM KYI DÖN DU NGO
DUK SUM SAK PE LE DRIP KÜN JANG NE
KU SUM DZOK PE SANG GYE NYUR TOP SHOK

 

Alle reinen Tugenden, gemacht durch die Drei Tore,
Widme ich dem Wohl von allen fühlenden Wesen in den Drei Bereichen.
Mögen wir, nachdem wir alle Hindernisse und Verdunkelungen der drei Gifte gereinigt haben,
Schnell die vollkommene Buddhaschaft der drei Körper erlangen.

 

 

Widmungsgebet

(ngo wa)
KYAP NE SUM LA DING CHEN TOP PAR SHOK
GO SUM NYAM TOK YE SHE GYE PAR SHOK
DUK SUM DAK NE KU SUM TOP PAR SHOK
RANG GYÜ DRÖL NE ZHEN LA PEN PAR SHOK

 

Möge ich ein großes Vertrauen in die drei Zufluchten erlangen.
Mögen sich meine Erfahrungen und meine Verwirklichung der Weisheit von den drei Toren erhöhen.
Durch die Reinigung der drei Gifte möge ich die drei Körper erhalten.
Durch die Befreiung in meinem eigenen Wesen, möge ich anderen von Nutzen sein.

 

 

Erklärung der Begriffe in der Widmung:
Drei Tore — Körper, Rede, Geist
Drei Bereiche — Wünschenswerter, Form, Formlos
Drei Gifte — Abneigung, Begierde, Unwissenheit
Drei Körper (oder Dimensionen) —

 

bön ku oder Dharmakaya;
dzok ku, long ku, oder Sambhogakaya; und
trül ku oder Nirmanakaya